Donnerstag, 12. September 2013

Der erste Monat in Sarajevo.

Jetzt sind wir schon über einen Monat in Sarajevo und so langsam pendelt sich der Alltag ein. Mein erster Arbeitstag liegt hinter mir und trotzdem erlebt man fast jeden Tag etwas neues. 
Blick auf Sarajevo
Tunnelmuseum
Vor circa zwei Wochen waren wir im Tunnelmuseum. Zuvor hat Seno uns über den Krieg und seine Erfahrungen berichtet.
Der Bosnien-Krieg begann 1992 und endete 1996. Auch Sarajevo war stark betroffen. Das serbische Militär hatte nämlich Sarajevo umzingelt und somit komplett von der Außenwelt isoliert. Sarajevo, das von Bergen umgeben ist, stand ganze 1425 Tage unter Beschuss. Da die Bürger aber auch in dieser Zeit versorgt werden mussten gab es zum Einen eine Luftbrücke die über die UN gehalten wurde und es wurde ein Tunnel gegraben. Und genau diesen Tunnel haben wir besucht. Er erstreckte sich über 800 Meter, war aber nur 1,60m hoch. So mussten die Männer und Frauen, die Gepäck durch diesen Tunnel schleusen wollten, gebückt mit dem Gewicht auf den Schultern, diese 800m laufen. Später wurden auch noch Gleisen und Röhre für Öl verlegt. Von dem Tunnel sind allerdings heute nur noch 20 Meter übrig der Rest ist eingestürzt.
Museum Srebenica
Desweiteren besuchten wir auch das Museum Srebenica. Das Museum beinhaltet eine Fotogalarie
über das Massaker in Srebenica. Das Massaker war ein Kriegsverbrechen während des Bosnien-Krieg. Rund um Srebenica wurden ungefähr 8000 Bosniaken, fast nur Jungen und Männer zwischen 13 und 78 Jahren, getötet. Das Massaker wurde von der Armee der Republika Srpska (Republik Srpska vertrat die Interessen der serbischen Bürger in Bosnien-Herzegowina) ,trotz Anwesenheit der Blauhelmsoldaten, ausgeübt.
Reste der Bobbahn
Bobbahn
Ruinen auf dem Weg zur Bobbahn
Letzten Montag besuchten wir die ehemalige Olympia Bobbahn. Sie wurde extra für die Olympischen Spiele 1984 in Sarajevo errichtet. Allerdings existierte sie gerade einmal Acht Jahre,als sie durch den Krieg zerstört wurde. Man kann aber noch einige Reste der Bahn sehen und auch betreten. Die Bahn liegt auf dem Berg Trebevic der direkt an Sarajevo grenzt. Auch dort hatte das serbische Militär Stellungen von denen sie auf Sarajevo hinab schossen. Auf dem Weg zur Bobbahn kamen wir auch an einigen alten Ruinen vorbei. Häuser in denen vor dem Krieg Familie lebten, die aber seitdem Krieg leer stehen beziehungsweise vor sich hin rotten. 
                                                  
Erster Arbeitstag
Gestern hatte ich meinen ersten Arbeitstag. Ich arbeite in der Schule „Mjedenica“. Das ist eine Schule für Kinder mit körperlicher oder geistiger Behinderung. Die ersten zwei Wochen werde ich im Sportunterricht mithelfen. So kann ich erst einmal alle Kinder kennen lernen. Die Kinder dort sind wirklich sehr unterschiedlich. Manchen Kinder sieht man überhaupt nicht an, dass sie eine Behinderung haben. Einige sind motorisch sehr begabt. Allerdings gibt es auch Kinder, die motorisch sehr eingeschränkt sind und kaum laufen oder sprechen können. In der Schule sind circa 160 Schüler. 80 Schüler leben auch in dem Heim, dass sich in dem selben Gebäudekomplex befindet, die anderen 80 Schüler leben Zu hause bei ihren Familien. Die Schule ist fast kostenlos, weswegen vor allem Kinder aus eher sozial schwachen Familien an dem Unterricht teilnehmen.  
Auch heute habe ich noch einige Fotos die ihr euch noch ansehen könnt. 
Bis bald, 
Tobi
auf dem Weg zur Bobbahn
Aussichtsplattform
Aussicht vom Berg Trebevic 
der ehemalige Start der Bobbahn
eine Ruine 
die alte Bobbahn
eine alte Burgruine 

1 Kommentar:

  1. Im Nachhinein geht ein Monat so Mega schnell rum oder?!
    Coole Bilder hast du drin :)
    Wie muss man sich sozial schwach in Sarajevo vorstellen? Liebe Grüße :D

    AntwortenLöschen