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Proteste in Sarajevo (Bild: SN/APA/EPA/DZENAN KRIJESTORAC) |
Wie wahrscheinlich schon einige von euch mitbekommen haben gab es hier in Bosnien seit Mittwoch einige Demonstrationen. Am Mittwoch sind die Protesten dann in Tuzla, eine Großstadt in Bosnien, eskaliert. Die Bosnier wollen es sich nicht mehr gefallen lassen, was die Politiker mit ihnen beziehungsweise mit ihrem Land anstellen. Gerade die finanzielle Situation belastet die Leute stark. Circa 45% der bosnischen Bevölkerung ist arbeitslos, der Rest verdient durschnittlich gerade mal 300€ pro Monat. Allerdings verdienen die Politiker oft das vielfache. Dazu kommt noch, dass der Staat viel zu viel Geld für die Verwaltung ausgibt, weswegen natürlich nicht viel Geld bei der Bevölkerung ankommt. Auch die Korruption ist hier ein großes Thema, um an einen Job zu kommen braucht man meistens Bekanntschaften oder man muss sich einen Job erkaufen.
Aus diesen Gründen demonstrieren viele schon seit langem, allerdings bis jetzt immer friedlich.
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In vielen Städten wurden Regierungsgebäude angesteckt (Keystone) |
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Eskaliert ist die Lage in Tuzla, weil viele staatliche Firmen privatisiert wurden und danach Pleite gingen, weswegen einige Tausend Menschen ihren Arbeitsplatz verloren hatten. Als sie dann abermals vor dem Gebäude der Kantonsregierung Tuzla demonstrierten, da sie auch teilweise schon seit 27 Monaten keinen Lohn mehr bekommen hatten, und keiner auf die Forderung nach Gesprächen einging, versuchten sie das Gebäude zu stürmen. Als Polizisten sie daran hinderten, kam es zu Rangelein. Aktivisten riefen danach über soziale Medien, wie Facebook junge Menschen zum Protest auf. So verbreiteten sich die Proteste auf circa 23 Städte in Bosnien. Darunter auch die Hauptstadt Sarajevo. Hier eskalierte die Lage Freitags, so wurde das bosnische Staatspräsidum mit Steinen beworfen und angesteckt. Auch einige Polizeiwagen wurden verbrannt. Auch heute gab es noch Demonstrationen, die bis jetzt jedoch alle friedlich verliefen. Das ganze Szenario spielte sich jedoch nur in der Innenstadt ab. In dem Stadtteil in dem wir leben ist alles friedlich und ruhig.
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