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Das kleine Dorf Rusciori |

Jedes Jahr an Weihnachten
treffen sich deutsche Freiwillige aus dem Balkan in Rumänien, um
gemeinsam das Weihnachtsfest zu feiern. So also auch in diesem Jahr. Mit zwei Freiwilligen aus Sarajevo und einer aus Maglaj machte ich mich
also am 21. Dezember auf den Weg. Unser Ziel Sibiu/Rumänien. Unser Plan
möglichst günstig irgendwie dort ankommen und ich muss sagen, dafür das
wir die Fahrt nicht wirklich geplant hatten hat alles ziemlich gut
geklappt. Zwar waren wir auf der Hinreise 33 Stunden unterwegs,
allerdings hatten wir auch eine Nacht in einem Hostel in Timisionara
verbracht. Am nächsten Tag kamen wir dann in Sibiu oder auch
Hermannstadt genannt an. Dort holten uns dann erst einmal zwei deutsche
Freiwillige aus Sibiu ab und brachten uns in ihre kleine aber feine
Wohnung. Vorort wurde sich dann erst einmal ein wenig von der Reise
erholt, worauf es dann auf Stadterkundungtour ging. Mann muss sagen,
dass Sibiu doch eine sehr schöne Stadt ist. Und vorallem auch sehr
Weihnachtlich dekoriert, da dort doch deutlich mehr Christen leben, als
in Bosnien. So schlenderten wir den halben Tag über den Weihnachtsmarkt,
bevor wir dann erschöpft ins Bett fielen. Am nächsten Tag ging es nach
Rusciori, ein kleines Dorf in der Nähe von Sibiu. Dort leben vier
Freiwillige in einem Pfarrhaus, dass im Sommer voller Kinder ist, die
dort leben, betreut und bespaßt werden, jedoch im Winter leer steht und
sich somit ideal als Freiwilligen Treffpunkt anbietet. Wir waren circa
15-20 Freiwillige dieses Jahr, allerdings kamen die meisten auch aus
Rumänien. Nach dem wir dann am 24. morgens das Dörfchen erkundet hatten
liefen die Vorbereitungen für Heiligabend auf Hochtouren. Erst wurde der
Weihnachtsbaum traditionell geschmückt, dann wurde das Buffet
hergerichtet. Wir hatten uns nämlich überlegt, dass jeder etwas zu essen
macht. So hatten wir im Endeffekt ein riesiges Buffet, von Lasagne über Pita bis zu Salaten war eigentlich alles vertreten. Vor dem Essen
hatten wir aber noch einen sehr typisch deutschen Gottesdienst. Denn in
Rusciori leben auch Sachsen, diese sind schon vor mehreren Hundert
Jahren nach Rumänien ausgewandert und leben dort als Deutsche. Sie
sprechen fließend deutsch und feiern deutsche Traditionen. So konnten
wir mit Ihnen einen traditionellen deutschen Gottesdienst feiern.
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beim Abendessen.. |
Danach
wurde dann unser leckeres Buffet verspeist. Als nächstes hatten wir uns
überlegt gehabt zu Wichteln. Das bedeutet, dass jedem eine Person
zugelost wird für die er dann ein Weihnachtsgeschenk besorgen muss,
gleichzeitig wurde man selbst auch einer anderen Person zugeteilt und
bekommt somit auch eine Kleinigkeit. Auch das war natürlich sehr lustig.
Bei dem ein oder anderen Wein, natürlich musste auch ein bisschen
Rakija getrunken werden, ließen wir dann den Abend ausklingen. In den
nächsten drei Tagen schauten wir uns die Umgebung und die
sehendswürdigkeiten an. Dann ging es auch schon wieder Nachhause.
Alles
in allem muss ich sagen, dass es ein sehr schönes Weihnachtsfest war,
obwohl ich anfangs Zweifel daran hatte, da es ohne die Familie doch
etwas komisch ist.